Kaluza Quartett
Kaluza Quartett
die Band
Im Kaluza Quartett entwickeln die vier MusikerInnen ihre jeweiligen Ideen und Ansätze gemeinsam weiter, wobei sich jede(r) gleichermaßen einbringt. So entsteht eine sehr persönliche Musik, ohne Hierarchien, ohne vorgefertigte Konzepte, im Hier und Jetzt, gestaltet nicht allein durch die MusikerInnen und ihre jeweilige persönliche Geschichte, sondern durch den Moment, den Raum und alle, die dabei sind und durch ihre Anwesenheit den Moment prägen.Die Besetzung der Band mag eine typische Jazz-Quartett-Besetzung sein. Jedoch kommen lediglich die Jazz-Aspekte zum Tragen, die den Musikern am Herzen liegen: die Freiheit und Spontaneität des Jazz, nicht der Wettbewerb und nicht das Korsett der festen Form. Der akustische, dynamische Sound des Jazz, nicht der einheitliche und vorhersehbare Klang. Die Nebengeräusche der Instrumente und des Lebens sind hier willkommen, es geht nicht um Reinheit, Sauberkeit und Sicherheit. Im Vordergrund steht der Prozess, nicht das Produkt.
contact: info[at]janroder.de
die Musikerin & er
Anna Kaluza studierte Saxophon bei Frank Gratkowski an der Musikhochschule Köln. 2008 erhielt sie ein DAAD-Stipendium für
ein Studienjahr in London (Guildhall School / City University). Die Mitwirkung beim London Improvisers Orchestra inspirierte sie zur Gründung eines Improvisations-Orchesters in Berlin,
wo sie seit 2009 lebt und in kleineren und größeren Ensembles mitwirkt. CD-Veröffentlichungen erfolgten z.B. mit dem HANAM QUINTET (AUT records), der deutsch-polnischen Formation
Kaluza/Majewski/Mazur/Suchar (Cleanfeed) und dem Heisenberg Quintett (AUT). Sie spielt außerdem im Quartett mit Christof Thewes, Jan Roder und Kay Lübke und im großen Ensemble „New
Generation of Sister & Brotherhood“ mit Günter Baby Sommer.
Anna Kaluza, Berlin-based saxophonist studied jazz in Cologne with Frank Gratkowski, in Vienna with Klaus Dickbauer and in London with Jean Toussaint. With the German Band Futür she
released the album “Kein Schnee” in 2007 (Jazzhausmusik). She played festivals in Essen, Idstein, Leipzig, London, Hamburg, Köln, Düsseldorf, Saarbrücken, St. Johann, Sibiu, Palermo,
Heiligenkreuz… From 2008 to 09, she pursued a Master’s degree in London at City University/Guildhall School of Music and Drama (funded by the German Academic Exchange Service).
During this year she became a member of the London Improvisers Orchestra (L.I.O.) and the group Splatter and played with musicians from the not applicable network and label.
Since returning to live in Berlin she has been establishing the Berlin Improvisers Orchestra (which includes musicians from the L.I.O.) and regularly plays with international
guest musicians. She is a member of the Hanam Quintet (with Alison Blunt /vl, Niko Meinhold /p, Manuel Miethe /ss, Horst Nonnenmacher /b // 3 CDs released by AUT records),
the Kaluza Quartett (with Christof Thewes /trb, Jan Roder /b and Kay Lübke /dr), the Frankfurt-based trio Baustelle No 5 (with Julian Keßler and Johannes Held), the Heisenberg
Quintet (with Niko Meinhold /p, Hannes Buder /guit, Stephan Bleier /b, Rui Faustino /dr) and the quartet Rumble Phone Fish with Flo Müller (guit), Martial Frenzel (dr)
and Ben Lehmann (b). In 2013, the album Tone Hunting with Artur Majewski (tp), Kuba Suchar (dr) and Rafal Mazur (b) was released by Cleanfeed Records. She takes part in the recently
founded large ensemble New Generation of Sister & Brotherhood with Günther Baby Sommer.
Foto: Manuel Miethe
Christof Thewes arbeitet als Posaunist,
Komponist + Arrangeur. Er leitet verschiedene Ensembles und Musikprojekte von Solo bis Big Band, die sich
zwischen modernem Jazz, freier Improvisation und Neuer Musik bis hin zu experimenteller Rock, Funk und Popmusik
bewegen. Gegenwärtig realisiert er diese Musik als Komponist und Leiter in den Musikgruppen '' Christof Thewes
Quartet'', ''Undertone Project'' , der Big Band'' Little Big Band'', in den Neue Musik ''Ensembles Modern
Chamber Trio (Ensemble )'', in derExperimental-Popgruppe '' Phase 4''+ in dem Soloprojekt '' Trombonealone''.
Ausserdem arbeitet er im Bereich Literatur, Theater und Musik mit dem Schriftsteller, Filmemacher und Sprecher
Alfred Gulden in der preisgekrönten Formation ''Gulden–Thewes ''zusammen.
Im Berich der freien Improvisation spielt C.TH. Konzerte mit Jan Roder, Alexander von Schlippenbach, Paul Lovens,
Rudi Mahall Evan Parker, Roger Turner, Willie Kellers, Uli Boetcher, Eddie Prevost, Tomas Ulrich, Matthias
Schubert, Axel Dörner, Olaf Rupp uva. auf Festivals in ganz Europa, Mittelamerika, USA, Kanada wie z.B. dem
Berliner Jazzfestival , Jazzfestival Willisau, Unerhört Festival Zürich, Konfrontationen Nickelsdorf und vielen
anderen.
Als Sideman arbeitet er in so bekannten Gruppen wie dem legendären Globe Unity Orchester , in der Uli Gumpert
Workshop Band,dem Zentralquartett .Seit 2016 ist er Mitglied der Band 'Die Enttäuschung'.
Er erhielt Preise und Auszeichnungen, u.a. den Jazzpreis der Stadt Worms.
Jan Roder,
studierte ein paar Semester Jazzkontrabass bei Detlef Beier an der Hochschule für Musik und
Theater, Hannover und siedelte 1995 über nach Berlin. Dort traf er schnell auf Musiker wie Axel
Dörner, Rudi Mahall und Alexander v. Schlippenbach mit denen er seit dieser Zeit zusammen
arbeitet, u.a. mit „Die Enttäuschung“ und „Monks Casino“.
Seine musikalische Heimat befindet sich im (Post-)Freejazz, bzw. der “Improvisierten Musik”,
stets durchdrungen von der Tradition des Jazz.
Desweiteren spielte und spielt Roder mit zahlreichen Persönlichkeiten wie Aki Takase, Irene Schweizer, Thomas Borgmann, Peter Brötzmann, Wolfgang Puschnig, Christof Thewes aber auch Silke Eberhard Axel Dörner, Wlli Kellers, Michael Griener, Kay Lübke, Matthias Schubert, Olaf Rupp, Maria Raducanu usw...
In Projekten wie Soko Steidle, Griener Roder Thewes, Derek plays Eric (am E-bass), Ruf der
Heimat, Silke Eberhard Trio, Kaluza Quartet u.v.a., als Solist und von Zeit zu Zeit als
Studiomusiker.
Er tourte in Clubs und spielte auf Festivals in Europa, Nordamerika und Asien und ist auf
zahlreichen Veröffentlichen zu hören, u.a. Die Enttäuschung / Lavaman, JR3 / Happy Jazz, Jan
Roder / Doublebass, Silke Eberhard Trio / Being the up and Down, Kaluza Roder / Am Frankfurter Tor...…
Jan Roder, born 1968 in Lübeck, Germany, plays bass and electric bass. He moved to Berlin in 1995 where he encountered musicians the likes of Dörner, Mahall, and v. Schlippenbach with whom he has played until today. Roder considers his musical 'home' to be post-free jazz and improvised music deeply rooted in the jazz tradition.
He collaborates with musicians such as Aki Takase, Gunter Hampel, Irene Schweizer, Ulrich Gumpert, Ernst Ludwig Petrowski, Thomas Borgmann, Peter Brötzmann, WolfgangPuschnig, Axel Dörner, Wlli Kellers, Michael Griener, Oliver Steidle, Silke Eberhard, Christof Thewes, Matthias Schubert, Olaf Rupp.....
and in projects such as Monks Casino, Die Enttäuschung, Soko Steidle, Squakk, Derek plays Eric (on electric bass), Silke Eberhard Trio, Ulrich Gumpert Quartett and Workshop Band, he played concerts and festivals on some continents and also works as a soloist and from time to time as a studio musician.
Foto: Alexander Schaffer
Kay Lübke lebt und arbeitet in Berlin seit 1998. In Berlin studierte der gebürtige Karlsruher an der
HfM Hanns Eisler. Davor war er an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz und an der Musikwerkstatt in Frankfurt.
In der Berliner Musiklandschaft fühlte sich Kay Lübke sehr wohl. Es entstanden zahlreiche Projekte und Gruppen, die im Laufe der Jahre zu diversen CD Aufnahmen mit u.a
Silke Eberhard, E.-L. Petrowsky, Uschi Brüning, Uli Gumpert, David Liebmann, Majid Bekkas, Henrik Walsdorf, Christof Sänger, Georg Boesner und Uli Kempendorff führten.
Dadurch ergaben sich wiederum Konzertreisen und Festivalengagements im europäische Ausland, Israel, Marokko, Ägypten, Aserbaidschan, China, Kanada und den USA. Außerdem
ist K.L. nicht nur in den Clubs aktiv sondern auch an verschiedenen Berliner Bühnen tätig, an der Volksbühne mit Sir Henry, davor an der Schaubühne, bei dem Festival
Spielzeit Europa und am BE sowie beim Tanzplan Dresden. 2008 gewann er den Studiopreis des Berliner Senats mit der Band Croomp und 2009 mit Stephen Brandon, 2013 wiederum
mit dem Projekt Slowboy.
die CDs
auf Aut Records March 27th, 2024
2 Wieso (So) 03:26
3 Kaltnadelarbeit 13:26
4 Der Pudel II 04:37
Credits
Recorded live at Sowieso Berlin by Dan Peter Sundland on September 8th 2023
Mixed by Dan Peter Sundland in Berlin, October 2023
Mastered by Artur Majewski in Wrocław, November 2023
Graphics and layout by Davide Lorenzon with artwork by Rich Smith
© and ℗ 2024 by Anna Kaluza & Aut Records
Aut Records AUT 107
on Bandcamp
reviews
Rigobert Dittmann auf Bad Alchemy 124
Jack? Welcher Jack? Hier gibt es nur eine Anna, einen Christof, Jan und Kay. Auch von 'Unterseiten', 'Wieso (So)', 'Kaltnadelarbeit' und 'Der Pudel II'
kann ich nur das Sowieso enträtseln, wo in Berlin diese Musik entstand. Durch A. Kaluza an Altosax, J. Roder, ihrem Duopartner bei „Am Frankfurter Tor“
(Relative Pitch, 2022), am Kontrabass, C. Thewes, Roders Partner in Die Enttäuschung, an der Posaune, K. Lübke, Roders Buddy im Silke Eberhard Trio, an
den Drums.
Mit „Die Unterseiten der Oberschenkel“ hat einst der tolle Herztranchierer, Kopfpunktierer, Hirnrasierer Eckard Sinzig Vorschläge für eine neue Schöpfungsordnung gemacht.
Unsere vier spießen immerhin des Pudels Kern, kaltschnäuzig wie Beckmann oder Picasso, auf spitze Nadeln. Unhierarchisch, ohne Korsett und mit den Nebengeräuschen
des Lebens im Ohr, gelingt ihnen das Kunststück, dem Begriff 'Viererbande' ein menschlichen Antlitz zurückzugeben. So schön, wie sich da, vierhändig umtändelt, betüpfelt,
überfunkelt, Posaune und Altosax umschlängeln und umschmusen, da kann glatt die Doppelhelix noch was dazulernen. 'Unterseiten' bildet mit 27 ½ Min. einen ganzen
ersten Set, der, unerschöpflich polymorph und vielfarbig, auch ohne großen Zinnober bei einem Großteil der Synapsen punktet. Mit leichter, flattriger, vogeliger
Zunge, perkussivem Fingerbeerentanz, leichtmetallischen Finessen von Hand und mit spitzmäulig trötenden, quäkenden, tutenden Lippen. Der kleine Dank ans Sowieso
erklingt als launig gekrakeltes, quirlig verhuschtes Graffiti, aber mit immer langsamer und länger gesponnenen Klangfäden. Die 13 ½ radierten Minuten werden dann,
gegen den Strich wieder quick und luftig, mit heißen Nadeln on the rocks serviert, als Sprit für flirtende Sophistication. Ein Wort ergibt das andere in einem
Spitfire von Kürzeln, Beats, sonoren Tupfen, altozarten Kringeln und Wellen. Und wenn sie zuletzt goldene Pudellöckchen drehen, dann sei an jene gedacht, denen,
von Feuer und Coronahilfetrouble gezeckt, zum Jaulen ist.
Anna Kaluza Pushes Cool Jazz Verities into the Real of Free Improvisation
Although I only gradually became aware of Berlin alto saxophonist Anna Kaluza after moving to the city in 2019, she’s been a quiet force scene for quite some time.
Over the course of the last decade she has forged a strong musical bond with veteran bassist Jan Roder—best-known for his work in Die Enttäuschung—the fruits of which
were recently shared on a terrific duo album released in 2022. Her playing on Am Frankfurter Tor (Relative Pitch) not only revealed the pair’s strong rapport,
but highlighted her ability to apply a buoyancy redolent of Lee Konitz’s lilting attack within a fully improvised setting. Kaluza definitely comes from the jazz
camp rather than the more abstract ethos that dominated the improvised music community here, although she can readily veer into more open-ended terrain, as on “sechs,”
where Roder’s sour arco striations focus more on texture and Kaluza’s playing pulls apart bebop phrasing into something more jagged and tonally acrid. Below you can check
out “vier,” a fairly representative track from the album where the bassist provides drive and shapes form in real-time, giving the saxophonist wide berth for her tuneful,
rhythmically adroit improvisations
The connection with Roder is rooted in her long-running Kaluza Quartett, which dropped its debut album back in 2013. Back then the group’s drummer was Oli Steidle,
but at some point Kay Lübke took over in the group, which also features the great trombonist Christof Thewes. Last month the band dropped its belated follow-up record
Jack (Aut), which adheres to a similar aesthetic as the duo, with fully improvised music rooted in post-bop sensibilities but free of its formal constraints.
The bulk of the new album is occupied by the opening track “Unterseiten,” more than 27 minutes of febrile, ebb-and-flow interaction. Roder and Lübke have plenty of experience working
together in Silke Eberhard’s excellent tune-based trio, which provides a vague point of reference to the music here, but in this context the rhythm section ranges more freely,
producing a steady churn of rising-and-falling tension, post-swing propulsion and bumpy explorations where fixed time is shattered. Kaluza and Thewes prove to be a dynamic frontline
usually engaging in garrulous chatter as they improvise together, abstracting the multilinear expression of vintage cool jazz into something more muscular and probing. The band doesn’t
try to overturn the apple cart, but instead it digs deep into a shared language where electric connections, fecund tangents, and collective thrust deliver sustained interest and elusive
pleasure. Below you can check out one of the shorter tracks from Jack, “Wieso (So),” a play on the name of the venue hosting the second of the band’s shows this week.
auf GLIGG Records
2 FADENSCHEIN 9:22
3 DER PUDEL 24:50
4 SELBY ROAD 3:39
5 SREUSEL 3:39
Credits
Recorded at Spielraum Studio Heiligenwald
© and ℗ 2013 gligg records GmbH, Germany
CD 108
die Musik
auf Bandcamp
auf Soundcloud:
auf Soundcloud:
auf Soundcloud:
Live-Stream von mog61 e.V. Nov. 2020